Journalisten enthüllen nuancierte Ansätze zur KI-Integration
Eine Umfrage unter Medienprofis zeigt, dass Nachrichtenredaktionen KI selektiv einsetzen und dabei die Aufrechterhaltung des Vertrauens der Zuschauer über technologische Effizienz priorisieren.
Einführung in die Welt der KI im Journalismus
Die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert bereits, wie Journalisten arbeiten. Reporter, Redakteure, Führungskräfte und andere Akteure der Nachrichtenbranche teilen ihre Ratschläge, wie sie mit KI umgehen – und wo sie die Grenzen ziehen sollten.
Wie Journalisten KI nutzen
In einer Zusammenarbeit zwischen CJR und der University of Southern California wurden Journalisten gefragt, wie ihre Arbeit mit KI verbunden ist, sowohl positiv als auch negativ. Die Antworten zeigen, wie KI die Nachrichtenbranche umgestaltet. Viele Journalisten sind offen für die Technologie, sind jedoch skeptisch gegenüber ihren Grenzen. Einige sehen KI im Journalismus als Teil größerer Fragen zu Publikum, Wahrheit, Demokratie und der Klimakrise.
Experimentieren oder untergehen
Gina Chua, Executive Editor von Semafor, erklärt, dass sie mit großen Sprachmodellen experimentiert, um herauszufinden, wie solche Tools im journalistischen Kontext eingesetzt werden können. Sie versucht, ein System zu entwickeln, das vergleicht, wie verschiedene Nachrichtenredaktionen dasselbe Ereignis abdecken.
KI als intelligenter Assistent
Nicholas Thompson, CEO von The Atlantic, nutzt KI als einen extrem schnellen, gut informierten Forschungsassistenten, der jedoch auch viele Fehler macht. Er betont, dass er KI nicht für das Schreiben von Inhalten verwenden würde, da dies unethisch und dumm sei.
Produktivität steigern, nicht schreiben
Emilia David, Senior AI Reporter bei VentureBeat, hat KI in ihren Arbeitsablauf integriert, um ihre Produktivität zu steigern. Sie verwendet KI-Tools, um Forschungsarbeiten zusammenzufassen und Ideen zu verfeinern, lehnt es jedoch ab, KI für das Schreiben von Artikeln zu nutzen.
Die Grenzen von KI erkennen
Zach Seward, Editorial Director für KI-Initiativen bei The New York Times, sieht KI als ein Werkzeug, das in Kombination mit traditionellem Reporting nützlich ist, aber als eigenständige Technologie nicht viel wert ist.
Die menschliche Note bewahren
Millie Tran, Chief Digital Content Officer bei The Council on Foreign Relations, betont, dass KI zwar die Effizienz steigern kann, aber die grundlegenden Veränderungen in der Art und Weise, wie Journalismus geschaffen wird, noch bevorstehen.
Transparenz und Vertrauen
Khari Johnson, Tech-Reporter bei CalMatters, äußert Bedenken, dass der Einsatz von KI das Vertrauen zwischen Journalisten und Lesern untergraben könnte. Er verwendet KI hauptsächlich für Transkriptionen, um sicherzustellen, dass die Genauigkeit gewahrt bleibt.
Die ethischen Implikationen von KI
Brian Merchant, Autor und ehemaliger Technologie-Kolumnist für die Los Angeles Times, sieht die Verwendung von KI im Journalismus als problematisch an. Er warnt davor, dass KI die Branche kannibalisieren und das Handwerk der Journalisten verwässern könnte.
Die Rolle der Übersetzung
Araceli Gómez-Aldana, Nachrichtenreporterin bei WBEZ in Chicago, sieht KI als Möglichkeit, Sprachbarrieren zu überwinden und ihre Gemeinschaft besser zu informieren. Sie betont jedoch, dass menschliche Übersetzer für qualitativ hochwertige Übersetzungen unerlässlich sind.
Die Herausforderungen von KI im Journalismus
Tristan Lee, Datenwissenschaftler, merkt an, dass KI zwar einige Vorteile bietet, aber auch die Qualität der Informationen im Internet verschlechtert. Er sieht KI als ein Werkzeug, das in den falschen Händen problematisch sein kann.
Fazit
Die Diskussion über den Einsatz von KI im Journalismus ist komplex und vielschichtig. Während einige Journalisten die Technologie als wertvolles Werkzeug betrachten, warnen andere vor den potenziellen Gefahren, die sie mit sich bringt. Es ist klar, dass KI die Nachrichtenbranche weiterhin prägen wird, und es liegt an den Journalisten, verantwortungsbewusst mit dieser Technologie umzugehen.
Quellenliste:
- Quelle: How we’re using AI
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