Chinas KI-Datenzentrum-Boom steht vor dem Kollaps: Nachfrage sinkt
Chinas Boom im Bereich der KI-Infrastruktur hat zu einer massiven Überkapazität geführt, wobei 80 % der Rechenressourcen ungenutzt bleiben. In den letzten Jahren investierte das Land Milliarden in den Bau von KI-Datenzentren, doch die anfängliche Euphorie weicht zunehmend der Ernüchterung.
Ein chaotischer Bau-Boom
Als ChatGPT Ende 2022 auf den Markt kam, reagierte die chinesische Regierung schnell und erklärte die KI-Infrastruktur zur nationalen Priorität. Im Jahr 2023 und 2024 wurden über 500 neue Datenzentrumprojekte angekündigt, die von Staatsunternehmen, börsennotierten Firmen und staatlich geförderten Fonds unterstützt wurden. Diese Projekte sollten die Wirtschaft ankurbeln und die Region als wichtigen KI-Hub etablieren. Doch während die Bauprojekte weiter voranschreiten, verliert der Hype um große Sprachmodelle an Schwung.
Die Realität der Überkapazität
Berichten zufolge bleiben bis zu 80 % der neu gebauten Rechenressourcen in China ungenutzt. Die Vermietung von GPUs an Unternehmen, die diese für das Training von KI-Modellen benötigen, galt einst als sicheres Geschäft. Doch mit dem Aufstieg von DeepSeek und einer plötzlichen Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für KI gerät die Branche ins Wanken.
„Die wachsenden Schmerzen, die Chinas KI-Industrie durchmacht, sind größtenteils das Ergebnis unerfahrener Akteure, die auf den Hypetrain aufgesprungen sind“,
sagt Jimmy Goodrich, Senior Advisor für Technologie bei der RAND Corporation.
Der Einfluss von DeepSeek
Die Geschäftsmodelle der Datenzentren basieren darauf, GPU-Cluster an Unternehmen zu vermieten, die Rechenkapazität für das Training von KI-Modellen benötigen. Doch nur wenige große Tech-Unternehmen in China nutzen derzeit intensiv Rechenleistung für das Training ihrer KI-Modelle. Viele kleinere Unternehmen haben aufgegeben oder ihre Strategien geändert, seit DeepSeek mit seinem Open-Source-Reasoning-Modell, das die Leistung von ChatGPT erreicht, jedoch zu einem Bruchteil der Kosten entwickelt wurde.
Die Zukunft der Datenzentren
Die chinesische Regierung unterstützt weiterhin den Ausbau der KI-Infrastruktur. Alibaba Group plant, über 50 Milliarden Dollar in Cloud-Computing und KI-Hardware zu investieren, während ByteDance rund 20 Milliarden Dollar in GPUs und Datenzentren investieren möchte. Trotz der Unterauslastung der Datenzentren sieht die Regierung diese als notwendiges Übel, um eine wichtige Fähigkeit zu entwickeln.
Fazit
Die Zukunft vieler Datenzentren in China bleibt ungewiss. Der Markt ist chaotisch, und die Annahme, dass eine endlose Expansion der KI-Infrastruktur Fortschritt garantiert, ist ein Mythos. Fang Cunbao, ein Projektmanager für Datenzentren, hat beschlossen, die Branche zu verlassen und sich der KI-Ausbildung zuzuwenden.
„Was zwischen jetzt und einer Zukunft steht, in der KI tatsächlich überall ist, sind nicht mehr die Infrastrukturen, sondern solide Pläne zur Implementierung der Technologie“,
sagt er.
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